Die apostolisch-prophetische Ordnung der Gemeinde

Veröffentlicht auf von Einfache Gemeinde Regensburg

NEUE AUFBRÜCHE

Wir leben in einer Zeit, wo Gott dabei ist, alte biblische Wahrheiten aufzurichten. Der Apostel

Petrus redet prophetisch davon, dass vor der Wiederkunft Jesu alle Dinge wiederhergestellt

werden müssen, von denen Gott, durch den Mund seiner Heiligen Propheten geredet hat.

(Apg. 3,19-21). Dabei stellt er in der Gemeinde wieder das biblische Fundament her, dass die

Gemeinde aufgebaut ist auf dem Fundament von Aposteln und Propheten. Das heisst es muss

in Deutschland und der Schweiz zu einer Bewegung kommen, wo sich das Apostolische mit

dem Prophetischen und das Prophetische mit dem Apostolischen nicht nur verbindet, sondern

sich auf der Ebene der Beziehungen trifft. Denn Gott ist dabei den Leib wieder zur vollen

Reife zu bringen. (Eph 4,11-18). Dazu braucht Gott auch die Dienste aus Epheser 4,11

Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, nicht nur zur Ausführung des Dienstes

oder zur Leitung der Gemeinde, sondern primär zur Zurüstung und zur Schaffung einer

Einheit, die aus Geist und echten Beziehungen geboren ist.

Hierbei dürfen wir nicht mehr nach den Prinzipien dieser Welt, (Babylon) bauen, wo es um

Ehre geben und Ehre nehmen geht, sondern einer dem anderen in Demut voran geht. Das

Volk Gottes erkennt diejenigen unter ihnen, die mit einer Salbung und Autorität ausgestattet

sind und schafft Raum für diejenigen, die gerade Gottes Botschaft zur Stunde haben. Gott ist

nicht an den Strukturen interessiert, sondern er will, dass der Leib in der Einheit des Geistes

aufsteht, wie geschrieben steht, „Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe, Ein Gott und Vater aller,

ein Geist und ein Leib“ (Epheser 4,3.6.13-16) Es geht hier also nicht, um menschliche

Bündnisse, denn das sind Denominationen, die geboren wurden, obwohl sie anfänglich meist

keine Denominationen sein wollten. Biblisch gesehen ist ein Bund immer auch nur durch Blut

möglich. Hier stellt sich die Frage: Ist der Bund auf menschlichem Blut gegründet oder auf

dem Blut des Lammes?

Die Bibel kennt dabei keine demokratischen Strukturen, sondern Gott setzt Leiter ein, die

entweder prophetisch erkannt werden, wie Paulus und Barnabas oder von der

Gesamtgemeinde, siehe der siebener Kreis in der Jerusalemer Urgemeinde. Ein weiteres

Problem, das sich aus solchen menschlichen Bündnissen ergibt, ist, dass es einen Namen gibt,

der zwischen dem Namen Jesus und den Gemeindemitgliedern steht, dabei gibt es nur einen

Mittler zwischen Gott und Mensch, der Mensch Jesus Christus.

Die Folge wird sein, dass Jesus seine Gemeinde baut, wie er sich das vorstellt !

(Matthäus 16,18)

DIE REFORMATION DER GEMEINDE

Prophetisch wird Deutschland und der Schweiz momentan eine neue Reformation verheißen,

die weiter geht als das was in der Reformation zur Zeit Luthers, Zwinglis und Calvins

geschah. Jene Reformation blieb auf Grund politischer Umstände und einiger Ansichten der

Reformatoren und der unheiligen Allianz mit dem Humanismus, der Plattform der Aufklärung

stecken. Doch nun geht es weiter, wir entdecken wieder, die Ur-Baupläne Gottes:

1. Den Jüngerschaftsbefehl aus Mt 28:18-20

2. Die Existenz der Gemeinde im Haus (vgl. Apg 2,42-47; 1 Kor 12-14)

3. Der stadtweite oder regionale Fokus.

4. Den 5-fältigen Dienst (der durch mobile Dienste die Häuser freisetzt)

Zugleich wird auch entdeckt, dass es nur einen Leib in einer Stadt gibt und hier geht es

darum, dass wie zur Zeit der Apostelgeschichte auch die Gemeinde in Beziehungen zu

einander steht, wie Paulus und die anderen Apostel in brüderlicher Einheit waren, eine Einheit

die wuchs, damit der ganze Leib aufsteht und zur Braut Christi wird.

Dabei kennt die Bibel drei Ebenen der Gemeinde:

1. Die weltweite Gemeinde,

2. die stadtweite Gemeinde und

3. die Gemeinde im Haus

Wir stellen fest, dass beim Studium der Bibel oftmals wo „Gemeinde“ steht, die Gemeinde im

Haus gemeint ist, dies sehen wir beispielsweise in der gottesdienstlichen Ordnungsanweisung

für Korinth, (1. Kor 14), dort ist klar, dass die Gemeinde sich im Haus trifft. Man liest viel

mehr seine eigenen Erfahrungen von Gemeinde wie durch einen „Gemeindefilter“ in die

Schrift hinein, anstatt seine Gemeindeerfahrungen und Tradition von der Schrift her

korrigieren zu lassen. In Apg 2,42-47 wird die Gemeinde im Haus beschrieben. Als Petrus in

das Haus der Maria aus dem Gefängnis kommt, scheint es, als gehe er zu seiner

Hausgemeinde. Wenn Paulus von denen aus dem Haus xyz schreibt, so bezeichnet er die

Hausgemeinde. Ganz besonders sichtbar wird die Bedeutung der Häuser in den Grüssen am

Ende des Römerbriefes in Römer 16.

Im 1. Jahrhundert, sahen die Gemeindetreffen folgendermassen aus:

1. Eintrudeln, Anbetung und Tanzen

2. Gemeinsame Mahlzeit mit Abendmahl

3. Die Kraft Gottes kommt herunter zur Heilung und Befreiung,

Man versammelte sich in Häusern wo zwischen 20 und 200 Leute je nach Grösse zusammen

kamen und ihr Leben miteinander geteilt haben, in Jerusalem sogar soweit, dass Geld nicht

mehr zwischen ihnen stand.

Wichtig dabei ist: Die Hausgemeinde ist keine göttliche Notordnung für Zeiten der

Verfolgung, sondern der göttliche Blueprint, Masterplan, eben das Original. Zum

Gesamtverständnis gehört dann allerdings auch der stadtweit sichtbare Leib Christi. Eine

Hausgemeinde ist dabei jedoch keine Zelle einer grossen Ortsgemeinde, wie es Hauskreise

oder Hauszellen sind, sondern es ist eine eigenständige und vollwertige Gemeinde im Sinne

der Bibel. Gemeinde ist da, wo Jesus sich wohl fühlt, genauso wie das Reich Gottes da ist, wo

Jesus uneingeschränkt herrscht. Dort wird auch getauft, das Abendmahl genommen, Kranke

geheilt… Gemeinde trifft sich auch nicht projektmässig, wie z.B. die Mitglieder eines

„Alphakurses“, sondern besteht dauerhaft, bis Gemeindeglieder der Hauskirche ausgesandt

werden zur Gründung neuer Hauskirchen oder für das Werk des Dienstes in anderen Ländern.

Eine Gemeinde hat einen Selbstanspruch und der wird auch in der geistlichen Dimension

sichtbar. Wir erleben oft, dass dann die Probleme ans Licht kommen, die in Hauskreisen oder

den klassischen freikirchlichen Gemeindestrukturen übertüncht werden konnten bzw. gar

nicht zu echten Schwierigkeiten führten, da eine gewisse menschliche Distanz immer bleiben

konnte.

Hausgemeinden werden nicht durch menschlichen Beschluss hin gegründet oder aus der Not

heraus, sondern gemäß dem Plan des Heiligen Geistes und der Multiplikationskraft.

Dazu braucht es den prophetischen und apostolischen Dienst. Denn wir sehen, dass

Hausgemeinden, denen dieses Fundament fehlt, in der Regel nicht fruchtbare, unerträgliche

Sologruppen werden, die schnell eine seltsame Mischung haben aus Rebellionstendenzen und

Stolz, ohne dabei echte Frucht vorweisen zu können.

DER UMGANG MIT DER BIBEL

Wichtig erscheint uns auch, dass wir lernen, dass wir die Schrift nicht einfach im Sinne eines

christlichen Schriftgelehrtentums lesen. Jesus selbst beschreibt dieses Phänomen in Matthäus

23: „Auf den Lehrstuhl Moses haben sich Schriftgelehrte gesetzt“ […] sie verschliessen den

Himmel […] Wir müssen wieder erkennen, und erleben dass die Bibel Offenbarung des

Himmels ist, und dass wir deshalb anfangen müssen, die geistlichen Räume, welche die

Schrift beschreibt, zu sehen. Weil Jesus uns ja so in die Welt gesandt hat, wie ihn der

himmlische Vater gesandt hat und Jesus sagt, er tut nichts, als das, was er seinen Vater hat tun

sehen. Die Schrift ist geistlich und muss deshalb im Geist gelesen und verstanden werden.

Denn sie ist Gott gehaucht, theopneustos. Aus dieser Offenbarung erwächst dann Einheit, weil

es eben nicht mehr eine Sache der Erkenntnis (Gnosis), sondern der Offenbarung ist. Wir

erkennen also, dass gerade die heutige Auslegung der Schrift uns Christen trennt und den

Himmel und seine Wahrheiten verschlossen hält.

Hier sehen wir eine Umkehrung von der ersten Reformation. Diese war ein Sich-Abwenden

von mittelalterlicher Mystik hin zu der Grundlage der Heiligen Schrift als einzige Autorität.

Jetzt werden wir uns auf der Grundlage der Schrift wieder zu der echten Offenbarung durch

den Heiligen Geist hinwenden, der uns die Segnungen, mit denen wir durch Jesus in der

Himmelswelt gesegnet sind, öffnet. Das ist keine Rückkehr vom Rationalismus zur Mystik

sondern ein ständiges Leben im Heiligen Geist.

Eine Zeit unvergleichlicher Erlebnisse der Himmelswelt und Offenbarung seiner Schätze hat

bereits begonnen (vgl. Offb 4,1 ff) und wird die Gemeinde der Endzeit kennzeichnen.

EINHEIT, DEMUT UND KÜHNHEIT

Zudem sehen wir, dass Gott eine neue Generation aufstehen lässt, die in Kühnheit vorangeht,

und nicht mehr hinter das zurückgeht, was Gott geoffenbart hat. Bisher war die Einheit der

Christen, meist eine Einheit des kleinsten gemeinsamen Nenners und das ist letzten Endes

nichts anders als die Einheit der Freimaurerei, bekannt geworden als Ausspruch Friedrich II.,

Königs von Preußen: "Ein jeder soll nach seiner Facon selig werden." Das heisst, dass

letztlich jede gemeindliche Tradition, jede Konfession und Denomination und die

unterschiedlichsten Lehrmeinungen weiter bestehen bleiben können und wir einfach

versuchen trotzdem eine Art von Einheit herbeizuführen. Dies widerspricht aber grundlegend

dem Verständnis des „Vollmasses des Wuchses der Fülle Christi“ in Epheser 4, wo als Ziele

angegeben werden: „bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens“. Die Einheit des

Heiligen Geistes wird ein hohes Level haben und auch die Einheit der Lehre und des

Verständnisses unseres Herrn Jesus zurückbringen !

Gleichzeitig und untrennbar damit verwoben wird eine Haltung echter Demut freigesetzt,

dass wir einander in „Demut vorangehen“ und uns „in Liebe ertragen“ können !

Zudem müssen wir uns echt konzentrieren, weil wir spüren, dass Gott gerade die junge

Generation von 13- bis 35-jährigen erreichen will, die an nichts anderem interessiert sind als

an echten Beziehungen und echtem Leben. Denn Gott ist ein Gott des Lebens und der

Familien und wir glauben, gerade die Hauskirchen oder wie Freunde von uns sagen, die

Familiengemeinden haben hier die Chance, Leuten die aus Patchwork-Familien oder komplett

zerrütteten Backgrounds stammen, etwas zu bieten, was sie nicht kennen: echte Gemeinschaft

geboren aus dem Geist und dem durch den Geist geborenen und verstandenen Wort.

DIE PROPHETISCHE SCHAU DER REFORMATION

Martin Luther selbst erkannte bereits, dass die Reformation eine völlig neue Form der

Gemeinde hervorbringen sollte. (Auszug aus der „Vorrede zur deutschen Messe“, 1526)

[…] Die dritte Form aber, die rechter evangelischer Gottesdienst haben müßte, dürfte nicht so

öffentlich auf dem Platz unter allerlei Volk gefeiert werden. Sondern diejenigen, die mit Ernst

Christen sein wollen und das Evangelium mit Wort und Tat bekennen, müßten ihre Namen in

eine Liste eintragen und sich allein irgendwo in einem Hause versammeln, um gemeinsam zu

beten, zu lesen, zu taufen, das Abendmahl zu empfangen und andere christliche Werke zu

üben. In dieser Gemeinde könnte man die, die keinen christlichen Wandel führten, kennen,

strafen, bessern, ausschließen oder in den Bann tun, wie Christus es Mt. 18 vorschreibt. Hier

könnte man auch den Christen ein allgemeines Almosen auferlegen. Es würde nach dem

Beispiel Pauli 2. Kor. 9 willig gegeben und könnte unter die Armen verteilt werden. Hier

bedürfte es nicht vieler liturgischer Formen. Hier könnte man sich für Taufe und Sakrament

an eine kurze, schöne Regel halten und alles auf dem Wort, dem Gebet und der Liebe

aufbauen. Hier müßte man über das Glaubensbekenntnis, die zehn Gebote und das Vaterunser

einen guten, kurzen Religionsunterricht abhalten. Kurz, wenn man die Menschen hätte, die

mit Ernst Christen zu sein begehrten - die Formen wären bald gefunden und die

Gottesdienstordnungen leicht entworfen.

Aber ich kann und mag jetzt eine solche Gemeinde noch nicht ordnen; denn ich habe die

Leute dazu noch nicht und sehe auch nicht viele, die danach verlangen. Kommt es aber dahin,

daß ichs tun muß und dazu gedrängt werde, so daß ich es mit gutem Gewissen nicht lassen

kann, so will ich das Meine gern dazu tun und dazu helfen, so gut ich es vermag. Inzwischen

will ich es bei den genannten zwei Formen bewenden lassen und den öffentlichen

Gottesdienst unter dem Volk, der die Jugend üben und die anderen zum Glauben rufen und

reizen soll, neben der Predigt fördern helfen, bis die Christen, die mit Ernst das Wort lieben,

sich von selbst finden und sich gegenseitig dazu anhalten. Sonst, wenn ichs nach meinem

eigenen Kopf erzwingen wollte, möchte Parteiung und Tumult daraus werden. Denn wir

Deutschen sind ein wildes, rohes, tobendes Volk, mit dem nicht leicht etwas anzufangen ist,

es treibe denn die höchste Not. […]

AUTOREN:

Markus Jerominski und Johannes Wöhr

Veröffentlicht in Vision

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