völlige Hingabe an Gott
Im Jahre 2002 sprach Bill Bright, Gründer von Campus Crusade for Christ, zu den Pastoren der Südlichen Baptisten auf deren Konferenz in St. Louis, Missouri. Die Ansprache hatte den Titel “Lieber Pastor – Ein Ruf zur Erweckung”.
Er bemerkte darin, daß er Christen weltweit die folgenden drei Grundfragen gestellt hatte:
1. Warum kam Jesus Christus zu diesem Planeten? Warum kam Christus zu diesem kleinen Stück Erde, wenn er die Auswahl von hundert Billionen von Sternsystemen und mehr in dieser riesigen Schöpfung hatte? Er kam, wie wir es alle wissen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Er kam, damit sie eine Beziehung mit Gott haben könnten. Der mächtige Schöpfer kam als Mensch zur Erde, starb für uns und lebt nun in uns. Während wir noch Sünder waren, liebte er uns und dann starb für uns. Aus diesem Grunde sollte niemand von uns die Nachfolge Gottes, egal wieviel sie uns kostet oder wohin Er uns führt, in Frage stellen.
2. Was ist das Beste, das Sie je erlebt haben? Alle wahren Gläubigen werden wahrscheinlich sagen, daß es wichtiger ist, Christus kennenzulernen, als berühmt, reich oder einflußreich zu sein. Nichts kann mit der Gewißheit, ein ewiges Leben zu haben, verglichen werden.
3. Angenommen die obigen Aussagen sind wahr, was ist das Wichtigste, das ich tun kann, um anderen zu helfen? Das Beste, das wir für andere tun können, ist, ihnen Jesus zu verkündigen.
In der Bewertung von Hunderten von Tausenden von Umfragen in den Vereinigten Staaten (und wir würden wahrscheinlich ähnlich antworten), wurde entdeckt, daß weniger als 2% aller Christen diese letzte Aussage ernst nehmen. Obwohl wir glauben, daß niemand zu Gott kommt, außer solche, die Jesus angenommen haben, verkündigen wir anderen die Frohe Botschaft nicht.
Der Zweck der Gemeinde ist jedoch, Gott zu verherrlichen, indem wir unseren Mitmenschen helfen, Jesus nachzufolgen.
Jesus nachzufolgen bedeutet, Jünger Jesu zu werden. Darum ist es unsere Aufgabe, Menschen für Christus zu gewinnen und sie als Seine Kinder in ihrem geistlichen Wachstum zu fördern. Jesus sagte: “Folgt mir nach, ich will Euch zu Menschenfischern machen!” Wenn wir nicht fischen, sind wir nicht gehorsam, denn die Schrift sagt uns folgendes: “Daran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben, daß wir seine Gebote befolgen. Wer sagt, er habe ihn erkannt, und hält diese seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm. Wer aber sein Wort wirklich festhält, in dem kommt die Liebe Gottes zur Vollendung. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer sagt, er bleibe in ihm, muß auch so leben, wie er selbst gelebt hat” (1. Johannes 2, 3-6).
Bill Bright sagte: “Einer der größten Skandale am Ende des 20. Jahrhunderts ist der Zustand der Gemeinde Christi in Amerika. Feuer brennen hell in anderen Teilen der Welt – und einigen Teilen in Amerika – aber wir müssen um Erweckung beten und Gott glauben, daß Er eine Erweckung schenkt und diese in unseren Herzen beginnt. Zu diesem Ende spricht Bill Bright von drei einfachen Handlungen, die uns persönlich und als Gemeinde helfen können, wirkliche Erweckung zu erfahren. Es handelt sich dabei nicht nur um seine Vorschläge, sondern es sind biblische Maßstäbe:
A. Wir müssen das Kreuz annehmen.
B. Wir müssen vom Heiligen Geist erfüllt und bevollmächtigt sein.
C. Wir müssen den Tod des alten Menschen, des alten Fleisches, und immer wieder neues Leben in Christus erfahren.
A. Das Kreuz annehmen
Was bedeutet es, das Kreuz unseres Herrn anzunehmen?
Es beginnt mit der Bekehrung – einer wahren Auslieferung an Gott und Seiner Herrschaft. In Lukas 9, 23-24 heißt es: “Will mir jemand nachfolgen, dann muß er sich selbst aufgeben, Tag für Tag sein Kreuz auf sich nehmen und so in meine Fußtapfen treten. Wer sein (Eigen-) Leben retten will, der wird sich verlieren; wer aber sein (Eigen-) Leben um meinetwillen aufgibt, der wird das Leben in Wahrheit gewinnen.” Es ist heute wichtiger als je zuvor, daß die Gemeinde sich der Herrschaft Gottes ausliefert.
Das Kreuz annehmen bedeutet zusätzlich Bekenntnis, Versöhnung und Wiedergutmachung, was durch das Kreuz möglich geworden ist. Ich ermutige Sie, eine Liste anzufertigen von dem, was falsch in Ihrem Leben ist. Der Heilige Geist kann Ihnen dabei behilflich sein. Bitten Sie ihn, Ihre “Werke des Fleisches” zu offenbaren, wie Galater 5, 19-21 sie beschreibt: “Es tritt doch deutlich zutage, wie die ‘Werke des Fleisches’ aussehen [was bei der alten Art herauskommt]: Unzucht, Unsauberkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Zank, Eifersucht, Zornesausbrüche, Streitigkeiten, Spaltungen, Parteiränke, Neidereien, Trinkgelade, Schmausereien und viele ähnlichen Dinge. Ich sagte es euch schon und wiederhole es jetzt: alle, die sich daran beteiligen, werden bei der Königsherrschaft Gottes nicht dabei sein.” Nur Sündenbekenntnis, Versöhnung und Wiedergutmachung können hier eine Lösung sein. Wir müssen nicht nur mit Gott ins Reine kommen, sondern auch mit den Menschen, mit denen wir schwierige Verhältnisse haben.
Dann bedeutet das Kreuz annehmen, gehorsam sein. Der Befehl an uns ist, Gott mit unserem ganzen Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt zu lieben. Uns wird auch befohlen, unseren Nachbarn zu lieben. Wir sollen sogar unsere Feinde lieben. Das sind Gottes Gebote, denen wir nun Gehorsam leisten müssen.
Das Kreuz annehmen bedeutet auch, das Opfer unseres Herrn Jesus anzuerkennen und es zu verstehen, denn wenn wir es wirklich verstehen würden, würde es uns nicht schwer fallen, uns völlig Seiner Herrschaft zu unterstellen. Isaac Watts verstand das. Wir können das in der letzten Strophe des Liedes “Schau ich zu jenem Kreuze hin” erkennen:
Wär mein die Welt mit ihrem Glanz, wär’s doch als Opfer viel zu klein; für solche Liebe nimm mich ganz, ich selbst will, Herr, das Opfer sein.
Letztlich bedeutet das Kreuz annehmen, dem Herrn dienen zu wollen. “Ich diene Dir, weil ich Dich liebe. Du hast mir Leben geschenkt. Bevor ich Dich fand, war ich unwürdig. Du hast mir Leben geschenkt. Herzeleid, gebrochene, ruinierte Leben – dafür starbst Du auf Golgatha. Es ist Deine Berührung, auf die ich gewartet habe. Du hast mir Leben geschenkt.” So drückt ein Lied es aus. Wir müssen Ihm dienen, indem wir Seine Liebe in Wort und Tat zum Ausdruck bringen. Wir tun es, wenn wir die Frohe Botschaft von Jesus weitersagen und das Werk, das Er vor 2.000 Jahren begonnen hat, weiterführen.
Jesus, der mächtige Schöpfer des Universums, starb für uns und lebt nun in uns. Wenn wir wirklich verstehen, wer Er ist, werden wir es nicht problematisch finden, Ihm zum Kreuz nachzufolgen.
B. Erfüllt und bevollmächtigt vom Heiligen Geist
Wenn wir wirkliche Erweckung erfahren wollen, müssen wir den zweiten Schritt nehmen, nämlich vom Heiligen Geist erfüllt und bevollmächtigt sein. Nur durch unseren Glauben an Gott und Sein Versprechen sowie unseren Gehorsam gegenüber Seinen Geboten können wir ein übernatürliches Leben führen. Um jeden Augenblick unseres Lebens in der Fülle und Bevollmächtigung des Heiligen Geistes zu führen, müssen wir folgendes wahrnehmen:
Wir müssen im Glauben vom Heiligen Geist erfüllt werden. Aufgrund des Gebotes Gottes, vom Heiligen Geist erfüllt zu werden (Epheser 5,18) und indem wir Sein Versprechen in Anspruch nehmen, daß, wenn wir etwas nach Seinem Willen bitten, wird Er uns hören und antworten (1. Johannes 4,14-15).
Wenn der Heilige Geist uns von einer Sünde in unserem Leben überführt, müssen wir sie sofort bekennen und im Glauben Seine Vergebung in Anspruch nehmen.
Wir müssen damit rechnen, geistliche Kämpfe zu haben. Satan ist ein wirklicher Feind, mit dem wir uns auseinander setzen müssen. Die Welt, das Fleisch und der Teufel werden uns angreifen.
Wir müssen unsere Rechte als Kinder Gottes kennen. Unsere Kraft kommt vom Herrn, und wir müssen uns an Ihn halten.
Wir müssen im Glauben leben, uns auf Seine Kraft, Weisheit, Macht und Liebe verlassen und für alle Dinge dankbar sein.
Der Wunsch eines jeden Christen sollte sein, in der Kraft des Heiligen Geistes seinen Lebensweg zu gehen, denn unser Herr Jesus will mit Seinen Kindern Gemeinschaft haben und von ihnen geehrt werden. Zusätzlich werden wir mit unserem Herrn ein volleres, reicheres und ein viel aufregenderes Leben führen und in der Lage sein, in unserem Zeugnis für unseren Herrn mehr Frucht zu bringen.
In unserem Wunsch, in der Fülle des Heiligen Geistes zu leben, werden wir manchmal Hindernisse erfahren. Der Grund ist, daß unser Verständnis des Heiligen Geistes und des übernatürlichen Lebens mangelhaft ist. Dazu kommt oft der Stolz. “ . . . Ihr alle zusammen aber: bindet euch gegenseitig die “Schürze” der Demut um! Denn: “Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade” (1. Petrus 5,5). Auch Furcht vor Menschen kann eine Rolle spielen (Sprüche 29,25; 1. Petrus 2,9; Lukas 9,26). Wenn Christen sich vor Menschen fürchten, kann es leicht dazu führen, daß sie sich den Maßstäben dieser Welt anpassen und sich Jesu schämen oder sich schämen, für Ihn zu zeugen. Viele Christen haben einfach Angst, ein übernatürliches Leben im Geiste Gottes zu führen, weil laue Christen und ungläubige Freunde sie möglicherweise als religiöse Fanatiker betrachten würden. Ein anderes Hindernis ist die Liebe für die Welt und deren materiellen Gütern und der Wunsch einiger Christen, sich der säkularen Gesellschaft anzupassen (1. Johannes 2,15-17). Dazu kommt manchmal ein mangelnder Glaube (Hebräer 11,6; Matthäus 7,11). Schon ein unbeantwortetes Gebet kann in uns Unglauben hervorrufen. Und letztlich kann geheim gehaltene Sünde dazu führen, daß der Heilige Geist nicht Einzug halten kann (Psalm 44,21). Unser Gebet sollte dann sein: “Heiliger Geist, bitte überführe mich von irgendeiner unbekannten Sünde in meinem Leben!” Gott hat uns einen Verstand und ein Gewissen geschenkt, mit dem der Heilige Geist uns von unserer Sünde überführen wird, damit wir sie vor Gott bekennen können und Seine Vergebung in Anspruch nehmen können.
Vom Heiligen Geist gefüllt sein bedeutet, daß der Heilige Geist uns kontrolliert und bevollmächtigt, denn wir können nicht zwei Herren dienen. Jeder Mensch hat ein Kontrollzentrum oder einen Thron, der nur von einem Herrn besetzt werden kann. Entweder ist es unser Ich, das darauf sitzt, oder es ist Christus. “Wer sitzt auf dem Thron Ihres Lebens?”
Bei dem übernatürlichen, vom Geist Gottes kontrollierten Leben, geht es darum, Christus auf dem Thron zu behalten und dem eigenen Ich zu sterben. Dann kann der Herr Jesus unbehindert die Kontrolle unseres Lebens übernehmen und beginnen, in uns und durch uns zu leben.
Nach Galater 2,20 soll der Körper eines Christen Christi Körper werden, mit dem Er nach Seinem Willen handeln kann: Der Verstand des Menschen wird dann, von Gott geleitet, Seine Gedanken denken; das Herz mit Seiner Liebe überfließen; der Wille von Seinem Willen kontrolliert werden, und die Zeit und Gaben des Gläubigen völlig Seiner Kontrolle geweiht sein.
Wir werden durch den Glauben vom Geist erfüllt. Als wir uns bekehrten, geschah das ebenso im Glauben (Epheser 2,8-9; Kolosser 2,6). Es war nicht unser eigener Verdienst, durch den wir erlöst wurden. Gleichweise führen wir unser christliches Leben nicht in eigener Kraft, sondern im Glauben (Römer 1,17).
Nehmen Sie an, was Gott Ihnen schon geschenkt hat! Ein Beispiel dazu: Angenommen wir haben $1.000 auf unserem Bankkonto. Wenn wir davon $100 abheben wollten, würden wir nicht zur Bankangestellten gehen, auf Knien fallen und darum bitten. Nein, wir gehen zur Bank in dem Glauben und der Gewißheit, daß wir das Recht haben, die $100 abzuheben, warten darauf und danken der Angestellten. Vielleicht haben Sie Gott in der Vergangenheit um ein vom Geist erfülltes Leben gebettelt, anstatt es im Glauben in Anspruch zu nehmen. Oder vielleicht warten Sie auf eine gefühlsvolle Erfahrung und merken dabei nicht, daß das eine Beleidigung Gottes ist, weil es den Glauben verleugnet, ohne den wir Gott nicht gefallen können.
Wenn wir vom Geist erfüllt sein wollen, brauchen wir ein bereites Herz. Wir müssen den Wunsch haben, ein Leben zu führen, das dem Herrn gefällt (Matthäus 5,6). Zusätzlich müssen wir willig sein, unser Leben Christus zu übergeben, wie Gott es befohlen hat (Römer 12,1-2), und jede bewußte Sünde bekennen, die der Heilige Geist uns ins Gedächtnis bringt. Zu beachten ist, daß diese drei Vorbedingungen nur Faktoren sind, die uns für das Füllen mit dem Heiligen Geist durch den Glauben vorbereiten.
Immer wieder befiehlt Gott uns, vom Heiligen Geist erfüllt zu werden. Folgend nur eine Bibelstelle: “Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern laßt euch vom Geist erfüllen” (Epheser 5,18). Auf dieses Gebot folgt jedoch auch ein Versprechen, wie wir es in 1. Johannes 5,14-15 finden: “Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, daß er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, daß wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.”
Gott möchte, daß wir vom Geist erfüllt werden. Daraufhin, auf Sein Gebot, und aufgrund seines Versprechens, nicht jedoch auf unseren Verdienst hin, können wir Sein Geschenk annehmen. Wenn wir gläubig geworden sind, wohnt der Heilige Geist schon in uns und braucht deshalb nicht mehr eingeladen zu werden. In dem Augenblick, in dem wir Christus annehmen, gab der Heilige Geist uns auch ein geistliches Leben, wodurch wir als Kinder Gottes wiedergeboren wurden. Der Heilige Geist taufte uns auch in den Leib Christi (1. Korinther 12,13).
Es gibt nur eine Neugeburt mit dem Heiligen Geist, und es gibt nur eine Taufe des Heiligen Geistes – alles geschieht, wenn wir Christus annehmen. Doch vom Geist gefüllt werden, ist keine einmalige Erfahrung. Wir können immer wieder vom Heiligen Geist erfüllt werden, wie wir es im Leben der Jünger und den Texten der Apostelgeschichte sehen können. In Epheser 5,18 lautet es: “ . . . Laßt euch vom Geist erfüllen.” In der originellen Sprache bedeutet dieses Gebot, buchstäblich genommen: “Werdet dauernd und immer wieder vom Heiligen Geist erfüllt, kontrolliert und bevollmächtigt.”
Wie können Sie wissen, daß Sie gefüllt sind mit dem Geist? Das Versprechen im Worte Gottes ist Ihre Autorität, durch das Sie Gewißheit darüber haben können. Der Christ lebt durch den Glauben und vertraut der Vertrauenswürdigkeit Gottes und Seines Wortes.
C. Tod des eigenen Ich
Jemand legte vor einiger Zeit Ohrenpfrophen in meinen Briefkasten in der Kirche. Da meine Ohren empfindlich sind und nicht viel Wind vertragen können, steckte ich sie bei meinem nächsten Spaziergang mit Judy in die Ohren. Ich war überrascht, wie wirksam sie waren. Doch ich merkte auch, wie ich begann, in meiner eigenen Welt zu sein. Ich sah, wie Judy ihre Lippen bewegte und hörte Laute, konnte aber nicht verstehen, was sie sagte. Mir wurde dabei klar, wie oft das auch in unserem Leben geschieht: Wir sind so sehr mit uns selbst beschäftigt, daß wir unsere Mitmenschen in den Hintergrund schieben. Doch Gott hat uns aufgerufen, unserem Ich zu sterben und unsere Rechte zu verleugnen und aufzugeben.
In Lukas 9,23-26 lautet es: “Will mir jemand nachfolgen, dann muß er sich selbst aufgeben, Tag für Tag sein Kreuz auf sich nehmen und so in meine Fußtapfen treten. Wer sein (Eigen-) Leben retten will, der wird sich verlieren; wer aber sein (Eigen-) Leben um meinetwillen aufgibt, der wird das Leben in Wahrheit gewinnen. Was würde es wohl auch einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, er selbst aber ginge zugrunde und litte Schaden? Wer sich nämlich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommen wird.”
Ich muß mich selbst aufgeben und Jesus folgen. Ich muß mich der Herrschaft Christi ausliefern, denn das bedeutet es, wenn wir Jesu Nachfolger sein wollen. Diese Hingabe an Gott fordert, daß das Kreuz das Ausschlaggebende ist. “Nimm dein Kreuz und folge mir!” sagt uns der Herr.
Warum? Weil Jesus uns liebt wie kein anderer. Er hat das Universum geschaffen. Er hat es für uns möglich gemacht, Frieden mit Gott und eine Beziehung zu Ihm zu haben. Er hat uns eine unaussagbare schöne Zukunft ermöglicht. Solch eine Liebe erfordert unser Herz, unser ganzes Leben. Wenn wir völlig verstehen würden, was der Schöpfer für uns getan hat, als Er für uns am Kreuz starb, würden wir uns gerne völlig Seiner Herrschaft unterordnen.
“Ich bin mit Christus gekreuzigt. So lebe ich eigentlich nicht mehr mit meinem eigenen Ich, sondern Christus lebt in mir. Den Rest meines Lebens will ich verbringen im Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat.” (Galater 2,20). Ich identifiziere mich mit Christus in Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Ich sterbe meinen eigenen Denk- und Handlungsweisen und beginne ein neues Leben – mit einer neuen Denk- und Handlungsweise. Sterben bedeutet nicht ein physisches Sterben, sondern das Aufgeben der Kontrolle meines Lebens.
In Römer 12,1 fordert Paul die Gläubigen in Rom auf, ein Opfer zu bringen: “Und nun, liebe Brüder, ermahne und ermuntere ich euch: im Blick auf die Barmherzigkeit Gottes weiht eure Leiber Gott als ein lebendiges, heiliges und ihm wohlgefälliges Opfer.” Der Liederdichter drückt es folgendermaßen aus: “All to Jesus I surrender, all to Him I freely give” (Ich liefere alles dem Herrn aus, aus freiem Willen gebe ich Ihm alles). Wenn wir unserem eigenen Ich sterben, haben wir nicht mehr die Herrschaft über unser Leben, weil wir sie dem Herrn übergeben haben. Er kann unser Leben nach Seinem Willen führen und leiten.
In 1. Korinther 6,19-20 schreibt Paulus: “Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt? Nun könnt ihr nicht mehr über euch selbst verfügen (‘ihr gehört euch selbst nicht’). Um einen hohen Preis seid ihr erkauft. Darum verherrlicht Gott auch mit eurem Leib!”
Als wir Christus im Glauben annahmen, erlebten wir eine geistliche Wiedergeburt – Gott sandte uns Seinen Heiligen Geist, der in unserem Herzen Wohnung aufnehmen sollte. Unser Körper ist die Wohnung des Heiligen Geistes. Mein Körper ist nun Sein Eigentum – er gehört mir nicht mehr. Er steht unter neuer Verwaltung. Mein eigenes Ich mußte und muß täglich immer wieder sterben. Täglich machen wir die Wahl neu, uns unserem Herrn zu unterordnen und nicht Sklave unserer eigenen Wünsche zu werden.
Bill Bright sagt, daß das größte Problem der Menschheit bis auf Adam und Eva zurückgeführt werden kann. Es ist unser eigenes Ich. Jedes Problem, sei es in unseren mitmenschlichen Beziehungen, in den Gemeinden oder Familien, kann zurück auf das eigene Ich geführt werden. Wir bestehen auf unsere Wünsche und fordern unsere Rechte. All das jedoch, unsere Wünsche und Rechte, müssen mit Christus ans Kreuz genagelt werden. Fragen wie z.B. “Warum werde ich nicht mehr respektiert?” oder “Warum nehmen Menschen mich nicht ernst?” oder “Warum werde ich immer kritisiert?” sind Ausdruck dafür, daß unsere Ichbezogenheit noch nicht gestorben ist. Die einzige Lösung ist das Sterben unseres eigenen Ichs.
Das größte Vorrecht, das ein Mensch in diesem Leben haben kann, ist, sich völlig, unwiderruflich und ohne Reservation dem lebendigen Christus hinzugeben. Ein ichbezogenes Leben dagegen verursacht ein Leben in selbst auferlegter geistlicher Armut.
Pastor Henry Klassen, Gospel Chapel, Grand Forks, BC.