Ein Clan namens "Voran"
Die Kreuzfahrer haben Gottes Auftrag auf tragische Art miss- verstanden; das ist jedem klar, der Gott kennt. Dennoch erinnert mich Douglas´ Legende an eine Sehnsucht, die in mir schlummert. Ich bin davon überzeugt, dass in jedem Nachfolger Christi der Wunsch existiert, für das Herz Gottes zu kämpfen. Zu Gott zu gehören bedeutet, zu seinem Herzen zu gehören. Wenn wir Jesus wirklich nachfolgen, dann ruft eine Stimme in uns: "Kämpfe für das Herz deines Königs!"
In den letzten zweitausend Jahren hat sich die Christenheit jedoch von einem kämpferischen Clan zu einer Religion von Mitläufern entwickelt. Wer sich aber für die Nachfolge Jesu entscheidet, wird Teil einer Revolte. Gläubig zu sein reicht nicht aus. Jesus fordert uns auf, aktiv zu werden. Sein Wirken in der Öffentlichkeit begann er mit der simplen Einladung: "Komm, folge mir nach!" Sein abschließender Auftrag an die Jünger lautet knapp zusammengefasst: "Geht!" Ein Blick auf die Kirchengeschichte aber lässt vermuten, seine Einladung sei "Komm und höre" gewesen und sein letztes Wort man die Jünger "Nein!" Der Clan Jesu sollte jedoch das Banner "Voran" tragen.
Ich weiß, die hier verwendeten Beispiele sind ziemlich extrem. Aber vielleicht ist das der Punkt. Die Einladung Jesu ist ein revolutionärer Aufruf, für die Herzen der Menschen zu kämpfen. Wir sind zu einem ungewöhnlichen Krieg berufen und bewaffnet mit Glaube, Hoffnung und Liebe. Dieser Krieg ist der gefährlichste, der je geführt wurde. Wer sich der Sache Jesu voll anschließt, zahlt einen hohen Preis: Bei dieser Mission setzt er alles ein, was er hat und ist!
Komisch, dass es Menschen gibt, die sich dieser gefährlichen Mission sofort bedingungslosen anschließen. Sie kämpfen begeistert jeden Tag und mit Haut und Haaren für das Herz des Königs. Jesus Christus ist für sie die Leidenschaft des Lebens. Sie kämpfen nicht für eine Religion oder Weltanschauung. Sie haben wenig Geduld mit Institutionen und Ausschüssen. Sie respektieren Tradition und Rituale kaum.. Sie sind unzivilisiert in den Augen derjenigen, die Religion lieben. Wenn man sie fragt, ob sie Christen sind, kann es sein, dass sie nein sagen, sie sind leidenschaftliche Nachfolger Jesu. Sie betrachten das Christentum als Weltreligion, die sich nicht groß von anderen religiösen Lehren wie Buddhismus, Hinduismus oder dem Islam unterscheidet. Es geht ihnen nicht um Religion, sondern um die Revolution, die Jesus vor zweitausend Jahren ausgelöst hat.
So einfach ist das wilde Christsein. Wenn Sie ein Nachfolger Christi sind, sind sie berufen, für das Herz ihres Königs zu kämpfen. Dieses Leben ist erfüllt von der Leidenschaft für Gott und für die Menschen. Der Psalmist fordert uns auf: "Suche dein Glück beim Herrn: Er wird dir jeden Wunsch erfüllen." (Psalm 37,4) Wenn sich das Christentum nur auf die Einhaltung der Zehn Gebote konzentriert, ist es lediglich eine Religion unter vielen. Um Menschen zu kontrollieren, bauen wir an unser christlichen Zivilisation, in der jeder Gläubige brav zu funktionieren hat.
Jesus hat aber nicht die Schmerzen der Kreuzigung ertragen, damit wir kontrolliert und brav sind. Jesus hat eine Revolution ausgelöst, um uns die Freiheit zu schenken. Er gründete einen neuen Bund. Dieser basiert nicht auf Gesetzen und Geboten, sondern vertraut auf die verändernde Kraft des Heiligen Geistes. Die Revolution des menschlichen Herzens gibt dieser Bewegung Leben und Kraft. Wir suchen unser Glück beim Herrn, und er erfüllt unsere Wünsche. Wir gehen mit brennenden Herzen für Gott voran, befreit, die Leidenschaften zu erfüllen, die in uns glühen.
Quelle: Buchauszug 'Go Wild' von Erwin R. McManus