2000 Jahre Christentum ...

Veröffentlicht auf von Einfache Gemeinde Regensburg

Seit über 2000 Jahren verbreitet sich das Christentum beständig über unsere Erde. Es ist allgemein anerkannt und gesellschaftlich akzeptiert. In der westlichen Welt gehörte es sogar Jahrhunderte lang zum guten Ton in die Kirche zu gehen. Diakonische Einrichtungen finden wir in fast jeder Stadt. Selbst unser Sprachgebrauch ist zum festen Zeugnis geworden, denn: „Der liebe Gott“[1] ist jetzt in aller Munde. Das Kreuz um den Hals oder im Ohr ist der letzte Schrei und Weihnachten boomt die Industrie mit Engeln. Man könnte meinen, jetzt wo wir Europäer die Christenverfolgung nur noch aus den Geschichtsbüchern kennen, wäre die Welt in bester Ordnung. Denn jeder weiß, dass gute Menschen in den Himmel kommen. Deshalb werden unsere Kinder auch getauft und konfirmiert. Es gehört eben dazu, genau wie das Wort zum Sonntag und das Tischgebet zum Essen. Jetzt und hier auf der Schwelle des neuen Jahrtausends, auf dem derzeitigen Höhepunkt unserer Errungenschaften, liegt laut Berechnungen[2] die Zahl der Christen gegenwärtig bei ca. Zwei-Milliarden. Etwa jeder dritte Mensch bekennt sich zum Christentum. Allein an diesem Tag finden in etwa 200.000 Menschen in das Reich Gottes, werden diese Woche weltweit mehr als 3.000 neue Gemeinden gegründet und es wirken weltweit ca. 70.000[3] Mis­sionare in fremden Kulturen.

 

Wenn man vom heutigen zahlenmäßigen Erfolgsdenken geprägt ist, sind die Zahlen sehr beeindruckend. Eigenartiger Weise passt es überhaupt nicht mit dem zusammen, was wir in der Bibel lesen können:

»Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der ins Leben[4] führt, und nur wenige sind es, die ihn finden!« (Mt 7,14; NeÜ) .

 

Doch wie kann das sein? Sollte sich letzten Endes der Verfasser[5] der Bibel geirrt haben? Nein, denn die Wahrheit sieht ganz anders aus.

Es muss die Frage gestellt werden, wie viele von diesen „Christen“ wirklich wiedergeborene Gläubige sind. Und Umfragen haben ergeben, dass nur etwa 5 Prozent der wiedergeborenen Gläubigen ihre Berufung, ihren Dienst, ihre Geistesgaben oder ihren Platz im Leib Jesu kennen. Zudem kommt, dass auch nur ein kleiner Teil davon wirklich eine Zurüstung erhält. Mit „Christen“ möchte ich deshalb ganz klar diejenigen benennen, die auch, wie die Bezeichnung „Christ“ schon vermuten lässt, eine Beziehung zu Christus haben. Denn das ist der Punkt. Christen sind Menschen, die mit Christus (also Jesus) leben. Es genügt eben nicht in ein Haus namens Kirche zu gehen bzw. getauft worden zu sein. Wer nur dies tut und sich Christ nennt, ist schlicht gesagt ein Lügner.

 

Eine der wichtigsten Lehren ist, dass unser Herr Jesus auferstanden ist. Er ist auferstanden von den Toten! Und ER lebt! Heute, hier und jetzt. Während Du liest. Und wenn Du einen Beweis für diese Tatsache möchtest, so verweise ich klar auf folgenden Text in der Schrift:

 

„Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen." (Ps 50,15;HfA)

 

 

Fast jeder Christ kennt diese bekannten Worte des Psalmisten. Doch möchte ich Dein Augenmerk auf die weiterführenden Verse richten:

 

„Wer aber Gott die Treue bricht, zu dem sagt er: "Was erlaubst du dir eigentlich? Du sagst immer wieder meine Gebote auf und berufst dich auf meinen Bund. Doch sagen lässt du dir nichts von mir; du tust, was du willst, und verwirfst meine Ordnungen. Mit Dieben machst du gemeinsame Sache, und mit Ehebrechern schließt du Freundschaft. Gemeine Reden kommen dir leicht über die Lippen, du betrügst schon, wenn du nur den Mund aufmachst! Deine Mitmenschen bringst du in Verruf, sogar deinen eigenen Bruder verleumdest du. Bis jetzt habe ich zu deinem Treiben geschwiegen, darum dachtest du, ich sei wie du. Aber nun weise ich dich zurecht und halte dir deine Untreue vor Augen. Ihr habt mich vergessen, euren Gott. Hört doch auf das, was ich sage; sonst werde ich euch vernichten. Dann kommt jede Rettung zu spät! Wer mir dankt, der bringt ein Opfer, das mich ehrt. Es gibt keinen anderen Weg, nur so kann ich ihn erretten!“(Ps 50,16-23;HfA)

 

Eindeutige Worte für uns, und wenn Du Dich Christ nennen solltest und noch keine Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus hast, dann teste IHN doch einfach. Wenn Du IHN noch nicht als Deinen persönlichen Erretter kennen gelernt hast, dann bist Du wahrlich in einer absoluten Notlage. Du wirst nach Deinem Tod in den Feuersee geworfen werden[6].  Also nimm IHN beim Wort. Rufe ihn an (vgl. Vers 14). Ich zweifle keinen Moment daran, dass er Deinen Ruf erwidern wird. ER kennt dein Herz! Und ER liebt Dich[7] ohne Gleichen.

 

ER lebt! Du kannst jedem sagen, dass du sonntags in die Kirche gehst. Aber versuche  einmal genauso deutlich zu sagen, dass Du mit Jesus, der vor über 2000 Jahren von den Toten auferstanden ist, sprechen kannst, oder dass ihr öfters miteinander redet und bisweilen zusammen spazieren geht. Wie kommt es, dass genau dann die Schwierigkeiten beginnen? Es ist eine der gefährlichsten Wahrheiten dieser Welt. In wie vielen Predigten geht genau dieses Thema unter? Ich rede hier nicht von den üblichen drei Sätzen während der Predigt zu Ostern[8]. Wie kommt es, dass genau diese Thematik so verschüttet scheint? Wenn wir doch wissen, dass wir nach unserem eigenen Tod genauso auferstehen werden wie Jesus es vor uns getan hat, wovor haben wir dann überhaupt noch Angst? Wieso sind wir traurig, wenn uns unsere Geschwister verlassen? Wir sehen uns doch alle beim Herrn wieder! Es ist absolut spannend: die Apostel bekamen immer dann richtig Ärger, wenn sie die Auferstehung Jesu Christi von den Toten gepredigt haben[9]. Und heute ist es immer noch so! Wem dient es denn, dass diese Wahrheit verborgen bleiben soll?

Alles ist nur so lange gut, wie wir den Namen des Herrn nicht öffentlich nennen. In die Kirche gehen ist ja schließlich nicht so wie an Jesus Christus glauben. Auf Gott wirklich vertrauen wird belächelt. Unsere westliche Welt wird immer säkularisierter[10]. Wir brauchen uns nicht wundern. Was leben wir denn unseren Mitmenschen vor? Hundert verschiedene Denominationen zanken sich über Theologie. Streiten und lästern. Und innerhalb vieler Gemeinden sieht es oft nicht anders aus. Wir gehen zum Gottesdienst und erheben unsere Hände zum Lobpreis während wir im Herzen Feindschaft mit anderen Geschwistern leben. Im Hintergrund spannt langsam aber sicher der Feind seine Netze. Einer seiner größten Lügen war es, einigen von uns weis zu machen, dass es ihn nicht gibt. Gott ja, aber Satan? So ist die Gemeinde mancherorts zu einem lauwarmen Haufen von „Abwartenden“ verkommen, wo ab und zu hinzuaddiert wird. Geistlicher Kampf ist unwichtig und die dynamische Liebe zum Herrn  Jesus wird im Keim erstickt. Am Tisch des HERRN trinken wir uns voller Unvergebenheit im Herz mit traurigen Mienen letztlich selber zum Gericht[11]. Vom einstigen feurigen „Geht hin zu allen Völkern!“ blieb nur ein Hauch von „Komm zu uns.“ in einen stickigen Raum.

 

»Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! — und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt. Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!« (Off 3,15-18).

 

Als der Herr Jesus meine Frau und mich in eine neue Stadt schickte, wurde uns nach langer „Wüstenwanderung“ eine sehr lebendige Gemeinde zum Segen. Wir fühlten uns von Anfang an heimisch unter den neuen Geschwistern. Wir waren buchstäblich in die Familie aufgenommen worden. Dann durfte ich auf eindrucksvolle und radikale Weise eine wichtige Lektion unseres Herrn lernen:

 

Kurz nach unserer Ankunft hatte ich den Traum von einem Friedhof. Das Interessante war, dass dieser Friedhof eben jene Gemeinde war. Die Mauern waren eingestürzt und Efeu rankte sich über die Erde und die Reste der Mauer. Mittendrin standen vereinzelt alte verdorrte Bäume, die keine Blätter mehr hatten, und die Luft war trüb und stickig. Es war wie am Abend eines feuchten dunklen Tages. Überall waren Pfützen mit giftigem Wasser. Zu meinem Erstaunen tranken unsere Geschwister eben von diesem Wasser und hielten es tatsächlich für das Wasser des Herrn. Ohne es zu merken übergaben sie sich auf andere Geschwister und vergifteten so allmählich die ganze Gemeinde. Die Christen, die nicht von dem Erbrochenen befleckt wurden und sich weigerten aus den Pfützen zu trinken, wurden von kleinen metallenen Spinnentieren gestochen. Diese injizierten das Gift direkt in die Arme und Beine. Niemand merkte was geschah, und so taumelten alle vollkommen benommen umher. Vollkommen schwach und trunken feierten sie ihre Feste. Erschrocken über dieses Bild fragte ich sogleich den Herrn, was dies zu bedeuten hätte. Er antwortete mir mit ziemlich zorniger Stimme: „Ich weiß, dass einige von ihnen in Feindschaft mit anderen Geschwistern leben. Sag ihnen, dass ich ihren Lobpreis im Gottesdienst nicht hören will. Sag ihnen, sie sollen lieber nach Hause gehen und mich suchen. Sie sollen die Zeit nutzen um sich mit ihren Geschwistern zu versöhnen. Und dies betrifft nicht nur Geschwister dieser Gemeinde. Sie leben auch in Feindschaft mit Geschwistern anderer Gemeinden! Sollten sie nicht auf mich hören, so sage ihnen, dass ich weiß, dass sie Heuchler sind!“.

 

„Wir sind ja allesamt geworden wie Unreine, und alle unsere Gerechtigkeit wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsere Sünden trugen uns fort wie der Wind.“(Jes 64,5)

 

 

Diese Begebenheit führte letztlich dazu, dass einige Geschwister Versöhnung miteinander suchten. Und Preis dem Herrn, dass wir von diesen guten Früchten erfahren werden[12]. Kurz danach erhielt ich den Auftrag mich näher mit dem Thema zu beschäftigen und diese Zeilen zu verfassen. Wie ich feststellte ist dieser Zustand gewiss kein Einzelfall. Wir dürfen trotzdem guter Hoffnung sein, dass der Herr Jesus letzten Endes den Sieg haben wird!

 

Mit diesen Worten möchte ich Dir den absoluten Segen unseres Herrn Jesus wünschen. Ich hoffe inständig, dass wir alle die Unwichtigkeit unserer Feindschaften erkennen. Dass wir erkennen, dass wir ein Leib sind! In Deiner Gemeinde, in Deiner Stadt, in Deinem Land, ja sogar auf dieser Welt! Wir sind nicht länger einfach nur Lutheraner, Baptisten oder Methodisten etc. Wir sind Christen! Glieder eines Leibes. Ich bete dafür, dass Du erkennst wie der Feind uns auf das Glatteis führen will, und Du die Ernsthaftigkeit dieses Kampfes sehen kannst. Es geht buchstäblich um Leben und Tod. Es geht um Deine und meine Seele und die Seelen der Menschen, die uns begegnen.



[1] auch „Igitt“ (abgeleitet von Oh Gott) oder „Oje“ (kommt von Oh Jesus)

[2] des Missionsstatistikers David B. Barrett (Virginia Beach/USA)

[3] nach d. Handbuch für Weltmission von Patrick Johnstone (Gebet für die Welt)

[4] das ewige, wahre Leben, vgl. Mt 19, 16-17;  Joh1, 4; 14, 6; 17, 3

[5] Vgl.  2. Tim 3, 16a

[6]  Vgl. Mt 25, 41; 25, 46; Off 20, 15

[7] Vgl. Joh 3, 16; Apg 10, 34-43

[8] urspr. heidn. Fruchtbarkeitsfest zu Ehren des Götzens Astarde; S. Anhang.

[9] vgl. Apg 4,9-18; 5, 30-33; 7, 56-60; 17, 2-5; 17,13; 17, 32; 18, 9-17; 26, 23-24

[10] Sie ent-kirchlicht immer mehr.

[11] Vgl. 1.Kor 11,27-30; 1. Kor 10,14-22

[12] Vgl. Mt 10,28; Mk 4,22

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